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Hilferuf aus Voi: Hospital in Not

Ein dringender Hilferuf aus Kenia erreichte uns Anfang März: Schwester Genovefa aus dem Zentrum „St. Joseph Shelter of Hope“ schilderte Probleme, die derzeit dem zu dem Zentrum gehörenden Hospital zu schaffen machen. In einem „Umlaufbeschluss“ einigte sich der Vorstand, sofort 5.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung zu stellen, die dabei helfen sollen, die größten Löcher zu stopfen.

„Die Situation ist schlimm. Wir sind mit vielen Problemen konfrontiert“, schrieb Schwester Genovefa. Und die Herausforderungen seien deshalb besonders groß, weil es in den staatlichen Krankenhäusern seit jetzt vier Monaten Streiks gibt. Das habe zur Folge, dass zahllose Kranke im Hospital im „Shelter of Hope“ Hilfe suchen: „Die Zimmer sind alle voll belegt, die Patienten liegen auf den Fluren und sogar in einem Zelt“, berichtete die Ordensfrau in einem Telefonat am Samstag.

Viele Patienten werden wegen Corona behandelt. Viele Betten seien aber auch mit Verletzten und Schwerverletzten belegt, die auf der wegen ihrer dramatischen Unfallträchtigkeit berüchtigten und an Voi vorbeiführenden Nationalstraße A 109 zwischen Mombasa und Nairobi verunglückt sind. „Jeden Tag werden drei bis vier Patienten in kritischem Zustand eingeliefert“, berichtet Schwester Genovefa.

Die Crux: Viele der Kranken und der Unfallopfer besäßen keine Versicherung, seien „arm und hilfsbedürftig“ und könnten „nicht einmal einen Cent bezahlen“, wie die Schwester mitteilte. „Also geben wir am Ende Geld aus, ohne Einnahmen zu haben.“ Und so falle der Kauf von Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln und auch die Bezahlung der Mitarbeiter zunehmend schwer.

Vertieft wird die finanzielle Misere dadurch, dass die Filteranlage des Brunnens im „Shelter of Hope“ defekt ist. „Der Brunnen liefert nur sehr wenig Wasser. Es reicht für das Hospital und die weiteren Einrichtungen des Zentrums bei weitem nicht aus“, berichtet Schwester Genovefa. Deshalb müsse man derzeit Wasser in großen Tanks hinzukaufen. „Und das ist sehr teuer“, heißt es in einer Email der Ordensfrau.

Bei der sehr kostspieligen Behebung der Filterprobleme wollen wir zusammen mit dem Landauer Hungermarsch helfen. Aber jetzt gilt es erst einmal, die aktuellen Probleme zu lösen. „Ihr seid unsere Engel. Möge euch Gott eure Hilfe tausendfach vergelten“, antwortete Genovefa auf die gute Nachricht aus Hauenstein.

Ansonsten berichtet Schwester Genovefa über schöne Fortschritte beim „Gääße unn Hiehner“-Projekt. „Dies ist ein fortlaufendes und sehr gutes Projekt, das vielen armen Menschen helfen kann, sich selbst zu helfen.“ Auch für sie persönlich habe das Projekt positive Folgen: „Ich mache es gerne. Wenn ich mit den Hühnern zusammen bin, fühle ich mich gut und habe keinen Stress“, schrieb sie in einem ausführlichen Rechenschaftsbericht über das Projekt.

Wir sind sehr froh, dass wir der Schwester in dieser Notsituation spontan helfen können und überaus dankbar, dass sich auch während der Corona-Pandemie viele bereitfanden, für die Menschen in Afrika zu spenden. Auch wenn die Pandemie manches Projekt ausbremst, werden wir durch die Hilfe vieler Mitmenschen in die Lage versetzt, zumindest dabei zu helfen, die laufenden Kosten für Schulen, im Gesundheitswesen, für Stipendien und anderes aufzukommen. Und da sind wir immer auf Spenden angewiesen, zumal im vergangenen Jahr alle eigenen Aktionen wie der Weihnachtsmarkt oder das Benefizkonzert, die helfen, Gelder zu erlösen, ausfallen mussten.

Schester Genovefa zusammen mit einem Mitarbeiter im OP des Hospitals in Voi