
Mitte des Jahres 2023 hat sich der Eisenberger Verein „Zigira Gesundheitshilfe Kenia“, die von dem heute 93-jährigen Manfred Lackmann aufgebaut und geleitet worden war, aufgelöst. Die Arbeit des Vereins aber läuft unter dem Dach unserer „Aktion Afrika“ unvermindert weiter. Was sich in Zigira getan hat, weiter tut und was Sorgen bereitet.
Der Hauensteiner Schuhunternehmer Carl-August Seibel und seine Gattin Beate haben in der Vorstandschaft der „Zigira Gesundheitshilfe“ mitgearbeitet hat und sind auch bei unserem Verein aktiv. Das Ehepaar ist am 22. Januar von einem erneuten Besuch in Kenia zurückgekehrt. Ihr Bericht macht deutlich, dass sich sowohl die von dem Eisenberger Verein errichtete Krankenstation –die „Dispensary“- als auch die in deren unmittelbarer Nachbarschaft Ende 2023 eingeweihte „Maternity“, eine Entbindungsstation, in einem „Top-Zustand“ befinden. Dennoch bleiben Sorgen.
„Die kenianischen Ärzte haben etwa zwei Wochen lang landesweit gestreikt. Sie warten schon seit geraumer Zeit auf ihre Entlohnung“, berichtet Carl-August Seibel. Daher konnte bis 29.01., als der Streik endete und „Chefarzt“ Steven seine Arbeit wieder aufnahm, auch in Zigira keine ärztliche Versorgung erfolgen. Er habe mit einem Vertreter der regionalen Politik sprechen können, der zwar Dispensary und Maternity „beispielhafte Einrichtungen“ nannte, aber auch kurzfristig keine positiven personelle Perspektive eröffnen konnte. „Nach wie vor sind die personellen Zusagen, die auch der Gouverneur des Countys Kwale gegeben hat, nicht erfüllt. Nach wie vor fehlt der zugesagte zweite Arzt“, bedauert Seibel diese Malaise.
„Das ist alles sehr ärgerlich, aber schwierig zu ändern, da in ganz Kenia sehr, sehr wenig Geld für die Gesundheitsversorgung bereitgestellt wird und alle Einrichtungen darunter leiden.“ Im November vergangenen Jahres hatte das Hauensteiner Ehepaar bereits auf eigene Kosten die Versorgung mit Medikamenten sichergestellt, „momentan“ sei die Versorgung okay.
Ungeachtet dieser Problematik konnten die Seibels bei ihrem jüngsten Besuch einen Fortschritt erzielen. Zusammen mit der unweit der Krankenstation liegenden Schule, die von einer Initiative aus Frankenthal unterstützt wird, konnte dem Gesundheitszentrum jetzt ein Zugang zum Internet verschafft werden: Über ein Starlink-System, das fifty-fifty von den Seibels und der Schule finanziert wird, kann jetzt die notwendige Kommunikation mit der regionalen Gesundheitsbehörde des Countys, den Health Care Authorities, digital ablaufen.
Ein neues Projekt ist die Magombani Schule, eine staatliche Primary- und Secondary-School in einer ländlich-zersiedelten Gegend mit rund 600 Schülern. „Sie ist ausgesprochen schlecht ausgestattet, die Säle sind überfüllt, zuweilen auch mit zwei Klassen in einem Raum. Oft müssen die Kinder auf dem Boden sitzen“, beschreibt Beate Seibel die derzeitigen Zustände, die man ändern will: Zwei neue Säle sollen gebaut und mit Möbeln ausgestattet werden. Ein Kostenvoranschlag über 33.000 Euro liegt vor. Dafür werden Spenden gesammelt und Spender gesucht. Ein Antrag bei „ELAN“ („Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk RLP“) ist gestellt, mit dem Rotary-Club Landau ist man im Gespräch um weitere Unterstützung. Mitte des Jahres soll das Projekt umgesetzt werden.
In einem ersten Schritt wurde an der Schule mit einem Aufwand von 7.000 Euro ein Brunnen gebohrt, der nicht nur die Schule, sondern auch die umliegenden Siedlungen mit Wasser versorgt. Die Bevölkerung musste zuvor weite Wege gehen, um oft schmutziges Wasser holen zu können. Das kostbare Nass wird nun aus rund 100 Metern gefördert, in zwei große Tanks gepumpt und steht Schule und Bevölkerung zur Verfügung.

An der Schule in Magombani wurde wurde ein Brunnen gebohrt, der Schule und Bewohner der umliegenden Siedlungen mit Wasser versorgen kann.

Die Schule in Magombani soll ertüchtigt und zwei neue Säle angebaut werden. Dafür werden Spender gesucht.