Die Vision der „Apostles of Jesus Aids Ministries“ (AJAM)
„Eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen Zugang zu einem Leben in Würde haben, das frei von absoluter Armut, Krankheiten und Diskriminierung ist und die Menschenrechte, Gleichheit und Gerechtigkeit geachtet werden.“
Das ist die Vision der „Apostles of Jesus Aids Ministries“ (AJAM), die sich als Glaubens basierte Organisation für Gemeindeentwicklung verstehen. Mit AJAM arbeiten wir seit der Gründung unseres Vereins eng zusammen. Unser Ansprechpartner ist Father Firminus Shirima. Er stellt fest: „Wir sind der Überzeugung, dass die Soziallehre der Kirche sehr deutlich macht, dass das Handeln für Gerechtigkeit und die Beteiligung an der Umgestaltung der Welt eine konstitutive Dimension der Verkündigung des Evangeliums ist.“
- Was leistet AJAM?
AJAM ist im Bezirk Kajiado-West Sub-County südlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi zuhause. Zentraler Teil ist das „AJAM Mission Health Centre“, das eine Vielzahl von medizinischen und sozialen Diensten anbietet. Ergänzt wird das Angebot durch sogenannte Medical Camps, bei denen in den Dörfern der Maasai grundlegendes medizinisches und gesundheitliches Wissen vermittelt.
Für AJAM konnten wir 2019 ein Toyota-Ambulanzfahrzeug finanzieren, das dabei hilft, die ambulante medizinische Versorgung der Menschen auch in den schwer zugänglichen ländlichen Gemeinden und in den Slums der Kleinstädte zu gewährleisten. Wir unterstützen AJAM mit regelmäßigen Gaben, zum Teil für ganz konkrete Maßnahmen –beispielsweise die „Gääße unn Hiehner“-Aktion- und zum anderen Teil als Beitrag zu den laufenden Kosten der Einrichtung.
- Medizinische Versorgung – vor allem für die Ärmsten
AJAM kümmert sich um die medizinische Versorgung für Kinder, Frauen, HIV-Infizierte, AIDS-Kranke und Menschen mit Behinderungen. Dabei konzentriert sich AJAM vor allem auf die ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Menschen: „Wir impfen Kinder, behandeln Frauen und ältere Menschen, versorgen die am stärksten unterernährten Menschen mit Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln und stellen sauberes Wasser zur Verfügung, um wasserbedingte Krankheiten wie Cholera und Durchfall in den ländlichen Gemeinden zu verhindern“, berichtet Father Firminus über diesen Aspekt der Arbeit.
- Schutz von Kindern, Bildung, Kinderrechte
Ein besonderer Schwerpunkt ist darüber hinaus auch der Kinderschutz, wobei sich AJAM insbesondere um Waisen und andere gefährdete Kinder (Orphans and vulnerable Children -OVC) kümmert. Rund 3700 Kinder werden betreut, wobei eine angemessene Ausbildung ebenso angestrebt wird wie die Einhaltung der Kinderrechte.
- Schutz für Mädchen, Gleichberechtigung für die Frauen
AJAM legt besonderen Wert auf den Schutz und die Unterstützung von Mädchen und Frauen. Das beginnt bei der Unterstützung der jungen Frauen bei der Monatshygiene und geht bis dahin, dass Mädchen aus einer Zwangsehe befreit werden und zur Schule gehen können. Man sorgt für den Schulbedarf, für Schulgeld, Schuluniformen, Bücher und Internatskosten.
Darüber hinaus bekämpft man alle Formen von Gewalt gegen Frauen wie weibliche Genitalverstümmelung, Inzest, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch und sexuelle Ausbeutung und setzt sich für rechtliche Schritte gegen alle Täter ein, die diese Verstöße begangen haben. Man sucht die Kooperation mit anderen wichtigen Interessengruppen, um hier nachhaltige System und ein sicheres Umfeld zu schaffen.
AJAM kämpft für die Beseitigung jeder Form von Diskriminierung von Frauen und Mädchen und will sicherzustellen, dass ihre Menschenrechte und Grundfreiheiten von allen in den Gemeinschaften geachtet werden. Frauen sollen mobilisiert werden, um aktiv, gleichberechtigt und effektiv auf allen Ebenen des sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens teilzunehmen.
- Hilfe zur Selbsthilfe
Dazu zählt auch die Befähigung von Frauen, selbst für die Lebensgrundlage und die Ernährungssicherheit ihrer Familien zu gewährleisten. AJAM unterstützt Frauen bei der Gründung eigener, ein Einkommen schaffender Unternehmen, schult sie in Kursen, hilft beim Zugang zu Kleinkrediten und begleitet die Frauen bei ihrer Tätigkeit. Frauen werden innerhalb von AJAM auch in Führungspositionen eingesetzt.
- Humanitäre Maßnahmen bei klimabedingten Katastrophen
Der gesamte Bezirk Kajiado ist, wie Father Shirima berichtet, anfällig sowohl für lange und häufige Dürren und daraus folgende Hungersnöte und ebenso für Strakregen, Überschwemmungen und Stürme. Diese Witterungsunbilden führen zu Viehverlusten und massiven Ernteausfällen, sodass die betroffenen Familien in den ländlichen Gebieten mit dem Nötigsten unterstützt werden muss, mit Lebensmitteln und Wasser etwa. Vom Sturm zerstörte Hütten müssen repariert werden, Medikamente müssen verteilt werden, um Seuchen zu verhindern.
- Wer leistet die Arbeit?
Um die vielfältige Arbeit zu schultern, kann AJAM auf die Kompetenz vieler Mitarbeiter –unter anderem Krankenschwestern und Labortechniker ebenso wie HIV-Experten, Ernährungsberater und Sozialarbeiter- bauen. Unterstützt werden die professionellen Mitarbeiter von engagierten „Community Health Volunteers“, mehrheitlich Frauen, die ehrenamtlich arbeiten und Ansprechpartner in vielen Fragen der Gesundheitsförderung, des Kinderschutzes und der Stärkung der Frauen sind. „Sie sind in der Tat die entscheidende Komponente für all unserer Dienste für die Gemeinden“, lobt Father Shririma seine Helfer.