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Unser Weihnachtsbrief 2023

Liebe Mitglieder und Freunde der Aktion Afrika, liebe Spenderinnen und Spender!

Zum Jahresende wollen wir Ihnen wieder einen Überblick darüber geben, wie wir mit Ihrer Unterstützung in Afrika helfen konnten. Dabei müssen wir auch in diesem Jahr feststellen: Die weltweiten Krisen haben unmittelbaren Einfluss auf unsere Arbeit. Nahrungsmittel wurden in Afrika knapp und teuer, Menschen müssen gar hungern. Vor allem Kinder leiden an Unterernährung mit all ihren Folgen. Es war deshalb wie bereits 2022 ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit, unseren Partnern beizustehen. Mit unseren Spenden konnten vor Ort Lebensmittel gekauft und gerade den Ärmsten dringend benötigte Nahrungsmittelhilfe geleistet werden.

Lebensmittelspenden nach wie vor „dringend notwendig“

„Die Situation hat sich gegenüber dem letzten Jahr etwas gebessert, aber Lebensmittelspenden gerade für die Ärmsten sind hier in Kenia nach wie vor dringend notwendig“, schrieb uns Schwester Salome im Oktober. Die existenzielle Not der Menschen beschreibt die Ordensfrau aus Kitale in Kenia so: „Die Lebensmittelpreise sind eine große Herausforderung gerade für arme Familien. Die meisten Menschen in Kenia verdienen zwischen 250 und 350 kenianische Schillinge (ksh) pro Tag (1,60 bis 2,50 Euro). Ein Päckchen Maismehl kostet 200 ksh, Gemüse 50 ksh, Speiseöl 30 ksh, Zucker 80 ksh pro 250 Gramm, so dass ein einfaches tägliches Lebensmittelbudget 360 ksh beträgt. Das können sie nicht schaffen.“

Gegenüber 2021 seien die Preise für Mais und Getreide um 50 Prozent, für Gemüse wie Bohnen um 60 Prozent und für Reis um fast 80 Prozent gestiegen. Der Lohn für Dienstleistungen, die die Menschen als Tagelöhner anbieten, ist dagegen gleich geblieben. Die nicht zuletzt durch den unseligen Putin-Krieg gegen die Ukraine verursachte Preisexplosion ist das eine. Das andere ist, dass als Folge des Klimawandels die Regenzeiten ausbleiben – mit dramatischen Folgen: „Kein Regen, keine Ernte“, berichtete Sister Genovefa aus Voi (Kenia).

Die Folge: „Viele unserer Kinder gehen ohne Frühstück zur Schule und erhalten auch kein Mittagessen. Manche haben tagelang viel zu wenig zum Essen – mit allen Folgen für ihre Gesundheit“, schrieb Sister Genovefa. Und Father Shirima, dessen Einrichtung „AJAM“ sich im Distrikt Kajiado südlich von Nairobi um stark betroffene Maasai-Dörfer kümmert, schrieb: „Insgesamt leiden in diesen Dörfern rund 580 Kinder und 500 schwangere und stillende Mütter an akuter Unterernährung. Sie benötigen Unterstützung.“

Wie wir geholfen haben

Um in dieser akuten Situation zu helfen, werben wir auch in diesem Jahr mit der Kampagne „Mais fer Afrika“ um Spenden, zuletzt unter dem Motto „Mach es wie St. Martin: Teile!“ Die Resonanz auf unsere Spendenaufrufe hat uns erneut überwältigt: Weil uns viele mit kleinen und mit großen Spenden geholfen haben, konnten wir seit Jahresbeginn über 30.000 Euro an unsere Freunde in Kenia und Tansania –an die Projekte „Simply a smile“ von Sister Salome und der St. Dominic’s Foundation, „St. Joseph Shelter of Hope“ (Sister Genovefa), „Apostles of Jesus Aids Ministries“ (Father Firminus) und das Tengeru Projekt von Father Anselm-  überweisen.

Die ausführlichen und bebilderten Berichte der Partner über die Verteilung der Nahrungsmittel in Schulen, Kinderheimen, abgelegenen Maasai-Siedlungen und in den Einrichtungen selbst sind beredter Beleg, wie dringend notwendig diese akute Lebensmittelhilfe ist. „Wir sind dankbar für eure Liebe, eure Sorge und eure Bemühungen, den Bedürftigen zu helfen“, betonte Sister Genovefa. „Es ist ein Segen, dass wir mit eurer Hilfe gerade die ärmsten Familien mit Nahrungsmitteln unterstützen können“, schrieb Father Firminus dankbar.  

Auch nachhaltige Hilfe geleistet

Bei aller Lebensmittelnot wollen wir auch die „Hilfe zur Selbsthilfe“ auf anderen Gebieten nicht vernachlässigen: So verhelfen wir Jugendlichen im Tengeru-Projekt, bei „Simply a smile“ von Sister Salome und im Projekt Moi in Uganda als nachhaltige Wechsel auf die Zukunft zu einer Ausbildung, indem wir Schulgeld und Studiengebühren übernehmen. Sister Salome hat uns unlängst auch um Unterstützung beim Bau einer Schule gebeten.

Zudem finanzieren wir Kosten, die für medizinische Betreuung anfallen: So konnten wir dem Hospital „St. Joseph Shelter of Hope“ von Sister Genovefa aus einem bedrohlichen Engpass bei der Finanzierung von Medikamenten helfen. Für das Hospital konnten wir unter anderem auch die Mittel für eine Überwachungseinheit für die Intensivpflege bereitstellen.

DerMbeche-Gruppe aus dem Tengeru-Projekt, in der sich junge Menschen mit der Herstellung von Teebeuteln eine Existenzgrundlage aufbauen, konnten wir mit 800 Euro den Kauf einer benötigten Maschine zur Vorbereitung des Tees ermöglichen. Und: Sister Salome kümmert sich vor allem um Mädchen und junge Frauen und thematisiert mit der St. Dominic’s Foundation in Kursen und Workshops Anliegen wie die Monatshygiene und die weibliche Genitalverstümmelung, die nach wie vor ein großes Problem darstellt. Bei der Finanzierung der Kurse sind wir behilflich.

Mit dem Verein „Zigira Gesundheitshilfe Kenia e.V.“, der sich aus Altersgründen aufgelöst hat, haben wir Zuwachs bekommen. Der Verein, in dem auch unsere Mitglieder Beate und Carl-August Seibel aktiv waren, wird nun unter dem organisatorischen Dach der „Aktion Afrika“ weitergeführt. Er kümmert sich um eine Gesundheitsstation, die etwa 5.000 Menschen medizinisch versorgt. Im November wurde in Zigira –es liegt unweit einer von C.A. Seibel in Kenia betriebenen Schuhfabrik- eine Entbindungsstation eingeweiht. Die ersten Babys sind dort bereits gesund auf die Welt gekommen.

Danke für die große Hilfsbereitschaft

Wir sind tief berührt und dankbar, dass wir so viel Unterstützung so vieler Menschen erfahren dürfen. Und wir wollen auch die tiefe Dankbarkeit derer, denen geholfen wird, weitergeben: „Wir können uns nicht revanchieren, aber wir beten, dass Gott euch immer beisteht“, schreibt Sister Salome.

Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass unsere Hilfe nicht die Welt verändern kann und nur ein ganz kleiner Tropfen auf einem ganz großen heißen Stein ist. Aber: Wir sehen, dass die Hilfe ankommt. Bei allen Spendern und Helfern bedanken wir uns von Herzen und sagen in der Sprache unserer afrikanischen Freunde

„Asante sana“

und wünschen besinnliche Adventstage, ein gesegnetes Weihnachtsfest

und für 2024 alles Gute. Bleiben Sie gesund

Alfred Busch                           Jutta Seibel   

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